

Am 18. August 2023 sorgte das Landgericht Freiburg mit einem Urteil für die Stärkung der Rechte von Verbrauchern beim Online-Glücksspiel. Ein Spieler bekommt seinen Verlust von ungefähr 25.000 Euro von der Betreiberin eines Online-Casinos vollständig erstattet. Die Anwaltskanzlei von Rueden aus Berlin erstritt das Urteil und argumentierte, dass der abgeschlossene Spielvertrag nicht rechtsgültig war.
Da ein Spielvertrag nicht rechtsgültig war, bekommt ein Spieler von einer Online-Casino-Betreiberin seine Verluste von 25.000 Euro vollständig erstattet. Das Landgericht Freiburg kam am 18. August 2023 auf Antrag der Berliner Kanzlei von Rueden zu diesem Urteil. Die Hillside (Sports) ENC besaß keine gültige Lizenz, weshalb das Spiel im Online-Casino der Betreiberin als illegal galt.
Verluste von 2016 bis 2020 erlitten
Der Spieler hat seine Verluste von insgesamt ungefähr 25.000 Euro in der Zeit von 2016 bis 2020 auf der deutschsprachigen Webseite von Hillside (Sports) ENC erlitten. Zu dieser Zeit war das Online-Glücksspiel in Deutschland streng genommen illegal, da der Glücksspielstaatsvertrag erst am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist. Dieser Glücksspielstaatsvertrag lockerte das Verbot von Online-Glücksspielen für deutsche Spieler. Bis dahin war das Online-Glücksspiel nur bei Anbietern mit einer deutschen Lizenz legal. Da eine solche Lizenz nicht vorlag, galt das Glücksspiel bei diesem Anbieter als illegal. Die Anwälte erstritten die vollständige Erstattung der Verluste für ihren Mandanten.
Verbraucherrechte mit dem Urteil gestärkt
Mit der Begründung, dass Hillside zur Zeit, als der Spieler seine Verluste erlitt, über keine gültige Lizenz verfügte, entschied das Landgericht Freiburg zugunsten des früheren Kunden und stärkte damit die Rechte der Verbraucher. Die im gesamten Zeitraum geschlossenen Spielverträge gelten damit als nichtig.
Laut Urteil des Landgerichts Freiburg habe der beklagte Glücksspielanbieter keinen rechtlichen Anspruch auf die Einnahmen aufgrund der Verluste von Spielern. Der Kläger muss seinen Verlust vollständig erstattet bekommen. Für die Berliner Kanzlei von Rueden ist das Urteil ein Meilenstein bei der Stärkung der Rechte von Verbrauchern.
Anspruch des Klägers trotz Verstoß
Nicht nur das Online-Casino, sondern auch der Kläger hat gegen das Glücksspielverbot in Deutschland verstoßen, da er am illegalen Glücksspiel teilnahm. Sein Anspruch auf die Erstattung der Verluste ist damit jedoch nicht betroffen.
In seinem Urteil wies das Gericht darauf hin, dass der Glücksspielstaatsvertrag mit seinem Verbot die Spieler vor suchtgefährdenden Praktiken der Glücksspiel-Veranstalter schützt. Dürfte der Veranstalter von verbotenen Glücksspielen das Geld behalten, das Spieler verloren haben, wäre das faktisch eine Legalisierung.
Gute Chancen auf Rückzahlung für Spieler
Laut Urteil des Landgerichts Freiburg haben Spieler, die in verbotenen Online-Casinos Verluste erlitten haben, gute Chancen auf deren Rückzahlung. Das betrifft auch Verluste, die Spieler nach dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags, also in der Zeit ab dem 1. Juli 2021, verzeichnen mussten, wenn keine gültige Lizenz vorliegt.
Spieler, die Verluste erlitten und in einem Online-Casino ohne gültige Lizenz gespielt haben, können sich an einen Fachanwalt wenden, der sich mit dem Glücksspiel auskennt. Der Anwalt kann die Erstattung der Verluste erstreiten.
Spielen in lizenzierten Casinos
Auf der sicheren Seite sind Spieler, die in einem Online-Casino mit einer Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) spielen. Das schützt jedoch nicht vor Verlusten. Da die monatlichen Einzahlungen und die Einsätze pro Runde limitiert sind, fallen die Verluste nicht so hoch aus.
Eine Alternative sind Online-Casinos mit einer gültigen EU-Lizenz, beispielsweise von Malta. In den nach EU-Recht lizenzierten Online-Casinos sind höhere Einzahlungen und Spieleinsätze möglich.