

Nachdem die britische Steuerbehörde HM Revenue & Customs (HMRC) gegen den Glücksspielkonzern Entain ermittelt hat, wird für das Glücksspielunternehmen eine Geldstrafe von 585 Millionen GBP fällig. Das entspricht ungefähr 674 Millionen Euro. Die britische Steuerbehörde hatte gegen Entain aufgrund undurchsichtiger Geschäfte ermittelt, die das Unternehmen in der Türkei abgewickelt hatte.
Nach den Ermittlungen von HM Revenue & Customs gegen den Glücksspielkonzern Entain aufgrund dubioser Geschäfte in der Türkei muss das Glücksspielunternehmen nun eine Geldstrafe von 585 Millionen GBP zahlen. Das macht ungefähr 674 Millionen Euro aus. Die Vorwürfe werden gegen ein Tochterunternehmen des Vorgängers von Entain erhoben und betreffen Geschäfte von 2011 bis 2017.
Vorwürfe gegen Tochterunternehmen eines Entain-Vorgängers
Die britische Steuerbehörde HMRC hat Vorwürfe gegen ein Tochterunternehmen des Vorgängers von Entain, GVC Holdings, erhoben. Von 2011 bis 2017 soll das Unternehmen dubiose Geschäfte in der Türkei getätigt haben.
Barry Gibson, der Vorsitzende von Entain, erklärte, dass die Altlast ein Unternehmen betreffe, das von einem früheren Managementteam bereits vor sechs Jahren verkauft wurde. Er betont, dass sich die Unternehmensgruppe seit diesem Ereignis deutlich verändert habe.
Große Unterschiede zwischen GVC Holdings und jetzigem Konzern
Das Verfahren gegen den Vorgänger von Entain ist nun abgeschlossen. Es zeigt die Unterschiede zwischen der früheren GVC Holdings und dem aktuell bestehenden Glücksspielkonzern Entain.
Das Glücksspielunternehmen Entain hat sich dafür entschieden, seine Spiele nur noch auf regulierten Märkten anzubieten. Inzwischen gilt Entain als verantwortungsbewusster Glücksspielbetreiber.
Keine Verfahren, um Bestechung zu verhindern
Entain hat sich bereiterklärt, die Geldstrafe zu zahlen. Gegen Entain wurde im Vorfeld der Geldstrafe aufgrund eines Verstoßes gegen den Bribery Act 2010, Abschnitt 7, ermittelt.
Der in Großbritannien geltende Bribery Act 2010 ist ein Antikorruptionsgesetz, das im April 2010 verabschiedet wurde. Seit dem 1. Juli 2011 ist es in Kraft. Im Abschnitt 7 des Gesetzes geht es um „Unterlassung und Verhinderung von Bestechung“.
Unternehmen haften laut dieser Richtlinien für korrupte Aktivitäten von Mitarbeitern, wenn nicht nachweisbar ist, dass angemessene Verfahren zum Schutz vor Bestechung angewendet wurden. Solche Vergehen können mit Geldstrafen in unbegrenzter Höhe geahndet werden.
Mitteilung von Entain an Investoren
In einer Mitteilung an seine Investoren erklärte Entain, dass sich der Glücksspielkonzern bereiterklärt habe, die Geldstrafe von 585 Millionen GBP zu zahlen. Das Unternehmen will darüber hinaus an die Steuerbehörde HMRC 10 Millionen GBP zahlen. Für wohltätige Zwecke will Entain 20 Millionen GBP spenden. Die Zahlungen sind in Raten über einen Zeitraum von vier Jahren vorgesehen.
Rücklagen von Entain gebildet
Die Geldstrafe war für Entain bereits vorauszusehen. Daher gab das Unternehmen schon vor der Veröffentlichung der Halbjahresbilanz bekannt, eine Rücklage gebildet zu haben. Die Rücklage deckt sich mit der Geldstrafe von 585 Millionen GBP.
In diesem Jahr könnte Entain bereits die erste Rate zahlen. Wie Entain bekannt gab, erfolgt die erste Zahlung, wenn die endgültige gerichtliche Genehmigung vorliegt.
Am 5. Dezember 2023 soll eine weitere gerichtliche Anhörung des Glücksspielkonzerns stattfinden. Nach dieser Anhörung ist mit weiteren Details zur Geldstrafe und zu den Korruptionsermittlungen gegen das Unternehmen zu rechnen. Zuvor dürfen noch keine Details bekanntgegeben werden.