Kritik an Bonitätsprüfungen bei Glücksspiel in Großbritannien

Die Neuregulierung des Glücksspiels gibt in Großbritannien immer wieder Anlass zu Kritik, vor allem, was die geplanten Bonitätsprüfungen angeht. Der CEO des britischen Jockey Clubs, Nevin Truesdale, startete nun eine Petition. Damit wird die britische Regierung aufgefordert, keine Bonitätsprüfungen einzuführen.

Immer wieder sorgt die geplante Bonitätsprüfung im Rahmen der Neuregulierung des Glücksspiels für Kritik unter der britischen Bevölkerung. Nevin Truesdale ist der CEO des Jockey Clubs in Großbritannien. Er startete nun eine Petition, um die Regierung aufzufordern, auf die Bonitätsprüfung zu verzichten. Erst seit letzter Woche Mittwoch ist die Petition live. Schon jetzt konnten die Initiatoren knapp 70.000 Unterschriften sammeln.

Parlamentarische Debatte über Bonitätsprüfung möglich

Eine parlamentarische Debatte über die Einführung der Bonitätsprüfung im Zuge der Neuregulierung des Glücksspiels in Großbritannien wird immer wahrscheinlicher. Am Mittwoch letzter Woche ging eine Petition live, um die Regierung aufzufordern, von der Bonitätsprüfung abzusehen.

Schon in der vergangenen Woche wurden mehr als 60.700 Unterschriften gesammelt. Wenn mindestens 100.000 Unterschriften vorliegen, kann es zu einer parlamentarischen Debatte kommen.

Diskriminierung durch Bonitätsprüfungen?

Nevin Truesdale hält es für diskriminierend und unangemessen, Bonitätsprüfungen durchzuführen, um festzustellen, ob die finanziellen Mittel von Personen für Wetten ausreichen.

Er begründet seine Petition damit, dass Personen, die eine Wette abschließen wollen, nachweisen müssen, dass sie sich dieses Hobby finanziell leisten können. Er argumentiert mit möglichen geringen Verlusten am Tag, die bei 1,37 Britischen Pfund liegen könnten. Das entspricht ungefähr 1,58 Euro.

Er weist darauf hin, dass es notwendig ist, Menschen zu helfen, die spielsuchtgefährdet sind. In einschneidenden Bonitätsprüfungen sieht er die Gefahr, dass Wettkunden künftig verstärkt auf den Schwarzmarkt abwandern könnten. Dort sind keine sicheren Glücksspiel-Tools vorhanden und es besteht kein Verbraucherschutz.

Negative Auswirkungen auf britischen Pferdesport

Der CEO des Jockey Clubs von Großbritannien fürchtet angesichts der Kontrollen, dass sich die finanzielle Lage des Pferdesports in Großbritannien verschlechtern könnte. Truesdale erklärte gegenüber den Medien, dass es sich bei der Petition um einen wichtigen Teil einer breit aufgestellten Lobbyarbeit handelt.

Die Petition ist laut Auskunft von Truesdale nicht nur eine kurzfristige Initiative. Bezüglich der Bonitätsprüfungen herrscht große Einigkeit in der Wettbranche und im Rennsport.

Stellungnahme der Glücksspielaufsicht von Großbritannien

Bereits im September 2023 äußerte sich die Glücksspielaufsicht von Großbritannien zur Kritik an Bonitätsprüfungen. Sie sieht nur einen geringen Teil der Spieler betroffen, wenn die Bonitätsprüfungen tatsächlich eingeführt werden sollten. Den Anteil der betroffenen Spieler in Großbritannien schätzt sie auf ungefähr 3 Prozent.

Risiken von Bonitätsprüfungen

Auf die Risiken von Bonitätsprüfungen weist auch Michael Dugher hin. Er ist der CEO des Betting & Gaming Council (BCG), dem Glücksspielverband in Großbritannien. Er sieht in der Einführung der Bonitätsprüfung ebenfalls eine Gefahr, dass Spieler auf den Schwarzmarkt abwandern könnten. Auf dem Schwarzmarkt gibt es keine Prüfungen und andere strenge Maßnahmen. Das wäre für die Spieler deutlich einfacher und bequemer, als legal zu spielen und die damit verbundenen strengen Maßnahmen zu durchlaufen.

Ablauf der Petition am 1. Mai 2024

Die Petition endet am 1. Mai 2024. Noch ist nicht vorhersehbar, ob die Mindestzahl von 100.000 Unterschriften für die Petition zustande kommt, sodass eine parlamentarische Debatte eingeleitet wird. Da bereits jetzt eine große Resonanz verzeichnet wurde, ist es möglich, dass die erforderliche Zahl an Unterschriften schon vor diesem Stichtag erreicht wird.